Elefanten ethisch erleben: Ein Besuch im Elephant Nature Park

Vorbild für ethischen Tierschutz

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Schlägt man die Freundesbücher aus dem 90ern auf, steht bei vielen unter „Lieblingstier“: Elefant. Entsprechend wundert es nicht, dass sich sämtliche Generationen für diese grauen Riesen begeistern und sie gerne einmal aus der Nähe beobachten würden. Viele lokale Zoos in Deutschland beherbergen Elefanten – wäre es aber nicht besser, sie in einem ihrer Ursprungsländer zu besuchen? Jein, denn viele dieser Länder versklaven diese sanften Tiere.

Die Schattenseiten des Elefantentourismus sind längst bekannt. Reiten, Zirkuskunststücke oder erzwungene Interaktionen sind oft mit Tierquälerei verbunden. Sowas sollte man nicht unterstützen.

Die gute Nachricht: Es gibt eine ethische und verantwortungsvolle Alternative, um Elefanten in ihrer Würde zu erleben. Ein Besuch in einem echten Schutzprojekt wie dem Elephant Nature Park (ENP) in der Nähe von Chiang Mai ist ein Vorbild für den ethischen Tierschutz. Um den Tripp vorzubereiten, plant man die Thailand-Reise am besten mit EasyThaiPass.

Warum ethischer Tourismus so wichtig ist

Ob der Elefantentourismus in Südostasien gut, schlecht oder sogar schädlich ist, lässt sich nicht in einem Satz beantworten. Er ist eine der wenigen Möglichkeiten für die Einheimischen Geld zu verdienen – das jedoch auf Kosten der Tiere, denn sie werden oft misshandelt und sind extrem unterernährt. Ihre Körper und Seelen gebrochen, um sie gefügig zu machen. Dieses Verfahren nennen die Locals Phajaan, ein brutales Ritual, das darauf abzielt, den Willen der Tiere zu zerstören.

Glücklicherweise wächst das Bewusstsein für diese Missstände. Immer mehr Reisende entscheiden sich bewusst gegen solche Zirkuseinheiten und für ethische Schutzprojekte. Diese Maßnahmen konzentrieren sich auf die Rettung, Rehabilitierung und Pflege von Elefanten, nicht ihrer Ausbeutung.

Das Zuhause der geretteten Riesen: Der Elephant Nature Park

Der Elephant Nature Park ist eines der bekanntesten und größten Schutzgebiete für Elefanten in Thailand und macht seinem guten Ruf alle Ehre. Lek Chailert gründete diesen Park mit einem Ziel: geretteten Elefanten ein sicheres und artgerechtes Zuhause zu bieten.

Die Betonung liegt hier auf geretteten Elefanten. Das bedeutet also, das mehr erforderlich ist, als die Tiere nur mit Platz und Nahrung zu versorgen. Das Sprichwort „Elefanten vergessen nicht“ ist bittere Wahrheit, denn die Riesenohren haben oft ihr ganzes Leben mit ihrem Leidensweg zu kämpfen und tun sich schwer, ihren Rettern zu vertrauen bzw. von der Vergangenheit abzulassen. Viele der Elefanten, die hier leben, wurden aus der Holzindustrie, dem Zirkus oder dem Reittourismus gerettet. Im ENP können die Tiere frei umherstreifen, in Gruppen leben und ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben – ohne Ketten und ohne Zwang.

Wie ein Besuch im Park abläuft

Ein Tagesausflug zum Elephant Nature Park ist kein Freizeitpark-Erlebnis. Es gibt keinen Streichelzoo, in dem man den Elefanten nahkommen kann. Der ENP ist dafür da, den Tieren ein sicheres Leben zu bieten, mit möglichst wenig Interaktion mit Menschen.

Die drei folgenden Praktiken garantieren dennoch eine schöne Erfahrung und unterstützen den ENP dabei, weiterhin Elefanten zu retten und zu rehabilitieren.

Beobachten und Lernen

Anstatt die Tiere für ein paar Minuten Reitspaß auszunutzen, kann man sie aus respektvoller Distanz bei ihrem Tagesablauf beobachten. Zu sehen, wie diese Riesen interagieren, spielen, baden und fressen ist so viel schöner und zaubert jedem Besucher ein Lächeln ins Gesicht. Es gibt integrierte Aussichtsplattformen und erhöhte Wege, von denen aus man die Herden beobachten kann, ohne sie zu stören.

Geschulte Guides erzählen dabei die Geschichten der einzelnen Tiere und erklären, wie sich ihre Herdenstruktur entwickelt hat und wie sich die mentale Situation der einzelnen Elefanten nach und nach verbessert.

Unterstützung der Tiere

Wer will kann bei seinem Besuch anpacken und das Futter für die Elefanten vorbereiten. Eine superschöne Erfahrung, die dem ENP ungemein hilft – und somit auch den Elefanten. Besucher bereiten Wassermelonen und Bananen zu, die dann von einer sicheren Plattform aus verfüttert werden. Eine kurze Interaktion, ohne die Tiere zu gefährden.

Nachhaltige Praktiken

Der ENP ist nicht nur ein Zufluchtsort für Elefanten, sondern auch ein Vorbild für Nachhaltigkeit. Im Park wird Wert auf erneuerbare Energien, nachhaltigen Anbau und Mülltrennung gelegt. Das Restaurant bietet ein vegetarisches Buffet, das größtenteils aus lokal angebauten Lebensmitteln besteht. Ein weiterer Weg also, nicht nur die Elefanten, sondern auch die Einheimischen zu unterstützen.

Wie man von Deutschland aus helfen kann

Wem die Elefanten am Herzen liegen, muss nicht zwingend die Koffer packen. Auch von Deutschland aus kann der ENP unterstützt und den Tieren weiterhin ein sicheres Zuhause gegeben werden.

Hier ein paar Ideen:

  • Spenden: Der Unterhalt eines Elefanten ist teuer. Spenden direkt über die Webseite des Elephant Nature Parks helfen, Futter, Medikamente und die Gehälter der Tierpfleger zu finanzieren.
  • Adoption: Ein Elefant kann symbolisch adoptiert werden. Mit diesem Beitrag wird direkt ein einzelnes Tier unterstützt und man erhält regelmäßige Updates über dessen Fortschritte.
  • Bewusstsein schaffen: Wer bis hierhin gelesen hat, kann weiter recherchieren und das Wissen über ethischen Tourismus mit Freunden und Familie teilen. Auch das ist eine Möglichkeit, den unethischen Elefantentourismus zu stoppen.

Tipp: Wer nach Thailand reist, sollte genau recherchieren und nur Schutzgebiete besuchen, die wirklich auf das Wohl der Tiere achten. Ein guter Indikator ist, wenn kein Elefantenreiten oder andere erzwungene Interaktionen angeboten werden.

Bilder: Shutterstock